CORPUS BIBLIORUM ÆTATIS REFORMATIONIS
Bretke-Bibel  (Manuskript 1579-1590)  Mk 1
nach der Edition von J. D. Range

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Text
mit Änderungen in der Grundschicht (GS)
und späteren Korrekturen (KS)
Anmerkungen
BNT(MS) = Manuskript (Labiau 1580)
BNT(F) = Faksimile (Paderborn 1991)
RBF = J. D. Range, Bausteine zur Bretke-Forschung (Paderborn 1992)
[1r]   zum TextanfangBNT(F): Bl. 1r fehlt oben re. die mit einem Zahlenstempel angebrachte Paginierung 1
Sekma dalis [Biblias Lietuwiſchkas. Biblios Lietuwiſchkos.] Iano Bretkuno [pergulditas. pergulditos.]
[1v]   zum TextanfangGS: Bl. 1v leer | KS: Auf Bl. 1v eine Eintragung von Ludwig Rhesa (1776-1776): Dieſes Manuſcript von der litthauischen Bibel iſt bey der neuen, ver=‖beßerten Auſgabe der litthauischen Bibel in den Jahren 1811, 1815 u. 1816 ‖von mir mit dem litthauischen Text verglichen worden. ‖D. Rheſa. | BNT(F): Bl. 1v am re. Rand in Z. 1 und in Z. 2 leichter Textverlust
[2r]   zum TextanfangKS: Bl. 2r unten Mitte Lagenbezeichnung A | BNT(MS): Auf Bl. 2r Bibliotheksstempel Königl. u. Univers.-Bibliothek Königsberg i. Pr.; Bl. 2r am re. Rand leicht beschädigt, dadurch leichter Textverlust re. unten im Luther-Zitat | BNT(F): Bl. 2r am li. unteren Rand leichter Textverlust
NAVIAS TES= TAMENTAS.
[Sfk aus i+ Ing] [Lietuwiſchkụ Lietuwiſchkạ] Lieſʒuwị perraſchitas 1  Zu GS Ing ‖Lietuwiſchkụ Lieſʒuwị KS Ing Lietuwiſchkạ Lieſ‖ʒuwị auf dem 1. Titelblatt, s. Anm. zu Mt 28,10
per [Ioanạ Ianạ] [Bretkunạ Bretkuna] Labguwos [Sfk aus Pleba̱nạ (evtl. Spk) Plebonạ.] 1  Nasalzeichen getilgt
1580.
[2v]   zum TextanfangGS: Bl. 2v leer | BNT(MS): Auf Bl. 2r Bibliotheksstempel Königl. u. Univers.-Bibliothek Königsberg i. Pr.
[3r]   zum TextanfangKS: Auf Bl. 3r ein versehentlich hier aufgeklebter Korrekturzettel (Größe 22 mm x 45 mm) zu Mt 21,42: Eckſtein ‖Sạſparnikas ‖Bawleute ‖Dailides (Gal.) | + Remeʒaij (Gedk.)
Nauias Teſtamentas iſch D: [[Martino Luthero Martina Luthera] Martino Luthero] [wokiſchku perguldijmu, wokiſchko perguldijmo,] Lietuwiſchkai iſchraſchitas   1  KS: Die Angabe Bretkes iſch D: Martino Luthero wokiſchko perguldijmo, Lietuwiſchkai iſchraſchitas (FlH) auf dem 2. Titelblatt entspricht nicht den tatsächlich berücksichtigten Vorlagen (s. RBF 76-140).
per [Ioanạ Bretkunạ Ianą Bretkuną] Labgu[=] wos plebonạ. 1  s. BNT(F)
[Metuoſạ Mętuoſạ] Chriſtaus. 1580.
[3v]   zum TextanfangGS: Bl. 3v leer
[...]   zum Textanfang
[69r]   zum TextanfangGS: Bl. 69r oben re. Datumsangabe bei Mk 1,1: Anno 80 8. (Spk 7̱.) Maj.; die Eintragungen der Übersetzungszeiten bei Mk 1,1 und 3,1 sind jeweils korrigiert worden. Bei Mk 1,1 scheint 8. zu 7. geändert worden zu sein, bei Mk 3,1 wurde 9 wohl aus 8 geändert. Wie die Zusammenstellung der Übersetzungszeiten (RBF S. 35-37) zeigt, hat B. am 7. Mai aber noch Joh 14,1 bis 21,25 übersetzt. Offenbar täuscht der Befund in der Hs., und es ist anzunehmen, daß B. am 8. Mai mit der Übersetzung des Mk begonnen hat. Auf die Übersetzung des Markusevangeliums innerhalb von 3 Tagen sei hingewiesen (s.a. RBF 142-143). | KS: Bl. 69r oben re. rot: Marc: c. 1., unten Mitte Lagenbezeichnung: I
EVANGELIA Schwento Markaus. B. berücksichtigt in seiner Übersetzung des NT die Vokalsysteme zweier altlitauischer Mundarten: System 1: BNT a = nlit. a und nlit. o, BNT o = nlit. uo, System 2: BNT a = nlit. a, BNT o = nlit. o, BNT uo = nlit. uo. System 1 liegt in Lk GS vor, System 2 in allen anderen Teilen der Übersetzung, wobei sich hier noch weitere Zwischensysteme finden (s. RBF 47-50). Der Korrektor Gallus bietet System 1. In der KS der Titelei und von Mt 1 ändert B. System 1 zunächst systematisch in System 2, dann wird System 2 wieder systematisch zu System 1 geändert. Diese Korrekturen werden in unserer Edition durch Fettdruck im edierten Text angezeigt. Die Korrektur o zu a ist im Faksimile nicht immer klar zu erkennen, da B. meist nur einen kleinen Abstrich an o angefügt hat (s. RBF Abb. 12 S. 56). Die Aufhebung dieser Korrektur hat B. auf zweifache Art vorgenommen. Einmal hat er den angefügten Abstrich bei a durch Rasur zu tilgen versucht, dann hat er a durchstrichen oder einen kleinen Strich darüber gesetzt und i.m. o vermerkt. Dann hat er aber auch nur einen kleinen Strich über a gesetzt, ohne die Korrektur i.m. nochmals zu vermerken. Die Verhältnisse lassen sich am Faksimile nur schwer erkennen, vgl. z.B. Faksimile Bl. 1r und Bl. 5r-6r.
I. KS: Mit Mk 1,7 beginnt in Mk die Kennzeichnung der Versanfänge, s. Anm. zu Mk 1,7 und BNT(F)
[1] [Schitai Schita] ira pradʒia Euan= gelios, ape Jeſụ Chriſtụ, [ſunaus ſunụ] Die= wo, [2] kaip raſchita ira Prarakoſụ. Schitai, [[ſiuncʒiu ſiuncʒiu aſch] aſch ſiuncʒiu] [mano ſawa] [Anielạ Angelạ] pirm tawẹs, kurſai [pagatawitụ pagatawis] tawo [kielị kelị] pirm tawẹs. [3] Ira balſas [Koſnodieia Koſnodieiaus] [Sfk aus puſcʒoi puſchcʒoia,] [Sfk aus Gataḵ Gatawiket] [kielị kelị] Wieſch= paties, pataiſikite takus io. 1  Bei ape Jeſụ Chriſtụ, ſunaus Diewo in der GS handelt es sich sicher um einen vorlagenabhängigen Kasusfehler nach der lat. oder griech. Vorlage, vgl. L. DJS iſt der anfang des Evangelij, von Jheſu Chriſto, dem Son Gottes, aber V. INitium Evangelii Iesu Christo, Filii Dei (s.a. RBF S. 143-144).
2  gl.Mal: 3. (Mal 3,1)
3  Die fehlerhafte Konstruktion kurſai pagatawitu der GS ist sicher vorlagenabhängig, vgl. L. der da bereite deinen weg fur dir. Die Korr. zu pagatawis wird vorlagenunabhängig sein, doch vgl. auch V. qui praeparabit viam tuam ante te (vgl. Lk 7,27). In Mk 1,2 hat B. den Optativ pagatawitụ durch das (modale) Futur ersetzt, vgl. aber auch seine Übersetzung Mt 11,10, die naheliegende Streichung des Relativums kurſai, wodurch pagatawitụ zum Supinum umfunktioniert worden wäre, wurde nicht in Betracht gezogen, vgl. Lk 15,15 GS Tas nuſiunte ghị ant lauka ſawa ganitụ kiauliụ.
4  gl.Eſa. 40. (Jes 40,3)
5  Die Schreibung puſcʒoia findet sich in der GS z.B. Mt 3,1 (KS Puſʒcʒoia), Mk 8,4 (KS puſʒcʒoia).
[4] Ianas buwo puſchcʒoia, krikſch= tija ir ſake ape Krikſchtạ pakutos [Gaileſio] ant atleidimo Griekụ. [5] Ir iſcheio iopi wiſsa Sʒidụ̊ ſʒeme, ir [Je= ruſalomitanai, Jeruſalomitanis,] ir wiſsi apſikrikſchdino= io nůg io [in Sfk erg.  (evtl. Spk) Jordone] ir [paſʒinna iſchpaſʒinna (Gal.)] ſawo Griekus. 1  Es wird eine Sfk angenommen, da davon ausgegangen wird, daß Gal. eine vorgefundene Auslassung sicher beseitigt hätte (s. RBF S. 160). Der graphische Befund an der Hs. läßt keine Entscheidung zu.
[6] [Bet O] Ianas [wilkeios wilkeiosi] Wel= bludo gaurais, ir ſchikſchnina iůſta ant [Sfk aus ſ Schonụ̊] io, ir walge Sʒogus ir Mędụ̊ medinạ. [7]    Ir ſake, bilo= dams. Atait wiens po [Sfk aus manimp̱ manim,] tas ira macneſnis uſʒu mane, kurio ne eſmi wertas [[hadnus] hadnas] idant po io akim [Sfk aus paſsilenkcʒiau, ir paſsilenkes, dirſʒus] io Kurpiụ atriſchcʒiau. [8] Eſch ius [Sfk aus wandem̱i̱ (evtl. Spk) Wandeimi] krikſchtiju, bet ghis ius ſchwenta Dwaſe krikſchtis. 1  KS: Mit diesem Vs. setzt in Mk die Kennzeichnung der Versanfänge durch kleine, ausgefüllte schwarze Kreise ein, s. RBF S. 29-31. Die Kennzeichnung der Versanfänge findet sich im Markusevangelium Mk 1,7 bis 11,32. Sie fehlt jedoch bei Mk 1,28 2,18 3,5 6,9 6,16 8,39 (= 9,1) 9,19 10,1 11,1 11,18. Eine Verszählung findet sich bei Mk 6,7. In der Bretke-Edition wird die Kennzeichnung der Versanfänge nicht dargestellt, s. Faksimile.
2  Zu den verschiedenen Lautungen des Instr. Sg. von WANDUO s. Anm. zu Mt 3,11.
[69v]   zum Textanfang
[9] Ir priſsitika to cʒieſů, [kaip iog] Je= ſus iſch Galileos nůg NaZareth at= eijo, ir [dawes krikſchtit nug Jano apſikrikſchtidina Jano] [Jor= done. Jordane.] [10] Ir toiaus iſchkopa iſch wande= nio, ir iſchwida, [kaip Dangus atſi= were, Dangụ atſiwærencʒiạ,] ir [Dwaſẹ, kaip Karwelị, ant io atencʒẹ. Dwaſẹ, kaip Karwelị, ant io atentị.] [11] Ir ſtoios balſas iſch Dan= gaus. Tu eſsi mano mielas Sunus, kureme paſsimekſtu. 1  In der KS ist B. die Kongruenz im Genus tüchtig entglitten. Während für KS Dangụ atſiwærencʒiạ wohl keine Begründung gefunden werden kann, wird man annehmen dürfen, daß atentị auf Karwelị bezogen wurde.
[12] Ir toiaus [ware treme, [ragina]] ghị Dwaſe Puſchcʒona, [13] Ir buwo [puſchcʒoia Puſchcʒoia] [laikes] [kietures ketures] deſchimtis dienụ̊, ir buwo gundinams nůg Welino, ir buwo ſu ſʒwerimis. Ir [Anielai Angelai] ſluſʒija iam.
[14] [Bet O] kaip Janas [padutas atroditas] buwo, ataijo Jeſus ing [Sfk aus Galileạ, ſaki Galileạ ir ſakie] Euan= geliạ ape Karaliſtẹ Diewo, [15] bilodams. Cʒieſas iſsipilde, ir karaliſte Diewo [artinoios, artinoiosi,] Gailekites, ir tikekite Euangeliai. 1  Intendiert war ſaki{damas}. In der KS hat B. häufig gegenläufig korrigiert, nämlich das parataktische Satzgefüge durch eine Partizipialkonstruktion ersetzt.
[16] [Bet O] waikſchcʒodams [[prieg Gali= leiſchkụ mariụ̊, pas Galileiſchkas marias, (B.)] pas Galileiſchkụ mariụ̊, (Gal.?)] iſchwida Simonạ ir Andrieiụ io [brolis, brolị, (Gal.?)] be leidin= cʒius ſawo tinklus ing Marias, neſa buwo [Sfk für Schw Sʒweiei.] [17] Ir Jeſus biloio iemus, [Sekite mane, eikite paſkui mano,] eſch 1  In einer zweiten Korrekturstufe sind die Akk. Galileiſchkas marias (mit einer Flüssigkeit?) wieder gestrichen worden, nicht aber pas. In der FlH ist also wieder prieg Galileiſchkụ̊ mariụ̊ zu lesen, vgl. aber Mt 4,18 Kaip tada Jeſus waikſchcʒoio pas Marias Galileiſchkas.
2  Nasalzeichen der GS nicht gestr.
3  Der Kasusfehler in der GS brolis läßt sich wohl nicht erklären. Die Korr. wird nach der Farbe der Tinte Gal. zugeschrieben. B. benutzt in Mk KS durchweg eine (hell)braune Tinte, Gal. dagegen eine (tief)schwarze. Allerdings ist auch die Kennzeichnung der Versanfänge, die nicht von der Hand des Gal. stammt mit einer schwarzen Tinte ausgeführt. Wir weisen trotzdem diese und eine Anzahl weiterer Korrekturen mit schwarzer Tinte, die sich nicht an Hand des Schriftduktus identifizieren lassen, Gallus zu, weil wir davon ausgehen, daß Gal., der den Text als erster korrigiert hat, solche Kasusfehler wie o. Mk 1,16 oder Mk 1,25 Jeſaus nicht übersehen konnte.
4  Die Lesung mano Gen. Sg. Pers. Pron. 1. Pers. Sg. ist gesichert. Der Gen. nach EITI PASKUI 'nachfolgen' wurde in BNT Bd. 7 nur 6 Mal gezählt: Mk 2,15 KS (gegenüber 14 mal Akk. in Mk), Lk 9,61 GS Lk 14,27 GS Lk 21,8 GS (gegenüber 7 mal Akk in Lk), Apg 5,36.37 GS (gegenüber 2 mal Akk. in Apg). Deshalb kommt die Annahme einer Verschreibung mano für mane durchaus in Betracht. Paskui wird wohl regelmäßig mit dem Gen. in der Bedeutung 'hinterher (laufen, schreien, tragen)' konstruiert, vgl. Mt 15,22 Mk 1,36 Apg 1,10 - auch Lk 23,26 GS idant neſchtụ tạ (sc. kriſu) paſkui Jeſaus, das B. allerdings KS zu paſkui Jeſụ korrigiert hat.
[70r]   zum TextanfangKS: Bl. 70r oben re. rot Marc. c. 1.
ius Sʒmoniụ̊ ſʒweieis padariſiu. [18] To= iaus apleido ie ſawo tinklus, ir [[ſeke ghị. ſekie ghị.] eia paſkui ghị.]
[19] Ir maſʒo iſch thẹ paſʒịgeiẹs, iſchwida Iakubạ ſunụ Zebedeuſcho, ir Ianạ io brolị, be lapancʒius Lai= we tinklus, ir toiaus wadina iůs. [20] Ir anis palikẹ ſawo Tiewa Zebe= deuſchạ Laiwe ſu Darbinikais, [ſeke ghị. eia paſkui ghi.]
[21] Ir ghie nueijo ing Kapernaům ir toiaus Sabbathomis eijo ingi Iſka= las, ir [[moke. mokinno.] mokia.] [22] Ir anis nuſsiſtebeio iſch io [makinimo, mokſlo,] Neſa ghis macnai [mokinno, moke,] ne kaip Daktarai raſchto. 1  KS mokia 3. Pers. Prät. ist hyperkorrekte Schreibung für moke, vgl. Vs. 22 KS moke.
[23] Ir buwo iụ Iſkaloia Sʒmogus [apſieſtas apſeſtas] ne cʒiſta Dwaſe, tas ſchau= ke [24] bilodams, Paſtowek, kạ mu= mus darbo ſu tawim Jeſau NaZa= renſkau? Ataijai mus ſkanditụ, Sʒinau kas eſsi Schwentaſis Die= wo.
[25] Ir [Jeſaus Jeſus] apdraudẹ [lies iẹ, ghị,] bilo= dams, Buk be ſʒado, ir iſcheik iſch io. [26] Ir Dwaſe ne cʒiſta draſke ghị, ir ſchauke didʒu balſu, ir [iſcheio iſchęio] nůg io [in Sfk erg.  [iſch io]] [27] Ir anis wiſsi nuſsiſtebeio, ſchitaipo, [kaip iog] tarp ſawẹs klauſineio, bilodomi, Kas tatai ira? Kokſai tatai nauias [pamokſlas Pamokſlas] ira? Ghis 1  Der Befund GS Jeſaus anstelle des Nom. ist nicht zu bezweifeln, eine Begründung für den Kasusfehler konnte nicht gefunden werden.
2  ÜF: Das gen. mask. ghị ist wohl beeinflußt von der dt. Vorlage, vgl. L. Vnd Jheſus bedrawete jn.
[70v]   zum Textanfang
macnai [gwaltu] priſaka necʒiſto= mis Dwaſiamis, ir [anis ios] klauſa io. [28] Ir io [garſas ſchliawe (Gal.)] toiaus iſcheijo, [ing wiſsus arraikus wiſsump rubeſʒup] Galileos. 1  gl.gerüchte
2  Die Korr. ist nicht ganz verständlich. Die GS entspricht wohl V. Et processit rumor eius statim in omnem regionem Galilaeae, während in der KS der Allativ wiſsump rubeſʒup näher an den Luthertext zu rücken scheint, vgl. L. Vnd ſein gerücht erschal bald vmbher, in die grentʒe Galilee.
[29] Ir ie toiaus iſcheijo [Sfk aus n iſch] [Sfk aus Iſc Iſkalos,] ir ataijo ing Namus Simano ir An= drieiaus ſu Iakubu ir Ianů. [30] Ir Voſchwe [ spatium ] [augiwe Mo= teriſchkes] Simano guleio Drugiu ne galedoma. Ir toiaus paſake iam ape [anạ. ie.] [31] Ir ghis priſʒengens, attieſe ghẹ, ir nutwere ghẹ ranka. Ir Drugis [ana ie] toiaus pamete, ir ghi tar= nawo [Sfk aus iam. iemus.] 1  Intendiert war wohl n{uog}. Allerdings wird in BNT Bd. 7 'ein Gebäude, einen Ort verlassen' konsequent mit iſcheiti iſch wiedergegeben. Die dt. Vorlage kann nicht Grund der intendierten Schreibung gewesen sein, vgl. L. Vnd ſie giengen bald aus der Schulen. Es wird angenommen, daß eine Beeinflussung durch den lat. Text vorliegt, vgl. V. Et protinus egredientes de synagoga.
2  Die intendierte Schreibung Iſc{hkalos} ist in BNT GS hapax, doch vgl. in der KS Lk 11,43 Iſchkaloſạ, auch Mk 6,2 KS Iſʒkaloia (ſʒ Korrekturschreibung für ſch, s. RBF S. 66-67) und Anm. zu Mt 16,26.
3  gl.ſchwiger
4  Nach Voſchwe Spatium von etwa 10 Buchstaben, s. BNT(F).
5  Alle Vorlagen bieten hier den Plural, vgl. aber Anm. zu Mt 8,15.
[32] [Bet O] wakarạ iau nuſsileidus Saulei, atneſche iop wiſsokius nega= lincʒius ir Apſieſtus, [33] ir wiſsas Mieſtas ſuſsieijo [prieg wartụ, ties wartụ̊,] [34] Ir [pagielbeio ghis pagelbeio] daugia ne galincʒiụ̊, kurie tuleropo= mis [liga̱mis ligo̱mis] apſliekti buwo, ir iſch= ware daugia Welinụ̊, ir [ne dawe We= linus kalbeti, draude Welinus kalbeti,] neſa paſʒinna ghị. 1  Zur Konstruktion duoti + Inf. mit Akk. in der GS s. Anm. zu Mt 5,45. Das Simplex drauſti ist selten belegt, zur Konstruktion mit Akk. und Inf. vgl. in der Verneinung z.B. Mt 19,14 nedrauſket iụ manẹſp ataiti.
[35] Ir rita meta pirm dienos [Sfk für kieles, iſcheijo. (evtl. Spk) kieles ir iſcheijo.] Ir nueijo Jeſus ingi puſ= tạ wietạ, melſdamaſi thẹ. [36] Ir Pe= tras ſu tais kurie [prieg io pas ghị] buwo, ſkubinoios paſkui io. [37] Ir [kaip atrado ghị, io radẹ,] biloio, Wiſsi tawe ieſchka. 1  kieles (Ptz.!)
[71r]   zum TextanfangKS: Bl. 71r oben re. rot Marc: c. 1. 2.
[38] Ir ghis biloio iemus. [Sfk für Ne e- Eikim] ing artimeſnius Mieſtus, idant ir thẹ Sakicʒiau, Neſa ant to ataijau. [39] Ir ghis ſake ioſụ Iſkaloſụ, po wiſsạ Galileạ, iſchwaridams Welinus.
[40] Ir ataijo iopi [Raupůtas, Raupſůtas,] tas melde ghị, klaupes po io akim, ir biloio iam. Jei nori gali mane cʒiſtiti. [41] Ir pagaileio Ieſụ, ir iſchtieſe rankạ, [daſsiliteio ghị, daſsiliteio io,] bilodams. Nariu, buk cʒiſtas. [42] Ir iam taipo [kalbant, bekalbant,] iſcheio [atſtaio] toiaus nůg io [Raupai. Raupſai.] ir ghis ſtoios cʒiſtas. [43] Ir Jeſus ap= draude ghị, ir toiaus atware ghị nůg ſawẹs, [44] bilodams iam, Weiſdek, ieib tatai niekam ne ſakitumbei. Bet eik, ir paſsirodik Kaplonui, ir affierawok uſʒu tawo Cʒiſtighimạ, kạ Moſe= ſchus priſake, [ing liudimạ ant iụ. ant liudijmo iemus.] [45] [Bet O] ghis, iſcheies, pradeio, ir dau= gia ape tai ſake, ir [apreiſchke apreiſchke [paſakie]] tạ [darbạ, Darbạ,] ſchitaipo, [kaip iog] ghis toliaus [nebegeleio nebegaleio (Gal.?)] regimai [dranſei] ing Mieſtạ eiti, bet laikes lauke wietoſụ puſtoſụ̊. Ir ataijo iopi iſch wiſsụ ſchaliụ. 1  Zu daſsiliteti + Gen. s. Anm. zu Mt 17,7. Dort wurde gegenläufig der Gen. daſsiliteia iu zum Akk. daſsiliteia ios geändert, was eine Verschlechterung der Textgestalt FlH darstellt.
II. KS: Zur Kennzeichnung der Versanfänge in Mk 2 s. BNT(F)
[1] Ir po nekurụ dienụ, wel eijo ing Kapernaum, ir ſtaios paſsakita,
[71v]   zum Textanfang
[kaip Namůſụ butụ. ghị Namuſạ æſantị.] [2] Ir toiaus dau= gia [Sfk aus ſuſsiṟ ſuſsie̱ios,] ſchitaipo, [kaip iog] ne tilpo, nei [pas wartụ. ties wartụ.] Ir ſake iemus Sʒodị. 1  auf Bl. 71r unten re.
2  In pas wartụ (Gen. Pl.) sehe ich eine Verschreibung für prieg wartụ, vgl. Mk 1,33.
zum Textanfang [Juni 2006 – Wolf-Dieter Syring]